Drehen wir doch einfach mal das Rad der Zeit zurück und schreiben das Jahr 1921. Am 13.Oktober wurde auf einer Gründungs- und Korpsversammlung die Freiwillige Feuerwehr Morsum gegründet. Zur Versammlung erschienen 30 Bürger, die zum größten Teil bereits in der bis dahin vorhandenen Morsumer Brandwehr waren.
Die Gliederung der Wehr sah folgendermaßen aus:
Hauptmann, Stellvertreter des Hauptmannes, Schriftführer, Kassierer, Gerätemeister, Retter- und Steigerabteilung mit Führer, Spritzenabteilung mit Führer.
Zum Hauptmann wählte die Versammlung mit 11 von 30 Stimmen Thomas Petersen. Spritzenmeister wurde Peter Meinertz und zum Schriftführer und Kassierer wurde M. Cornilsen ernannt. Steigerführer und gleichzeitig stellvertretender Hauptmann wurde Peter Christiansen. Als Spritzenführer kam Peter P. Matzen ins Gespräch und wurde prompt gewählt, sein Stellvertreter wurde Carl Claßen.
Zur Gründung übernahm man die Handdruckspritze der Brandwehr, die zusammen mit den anderen Gerätschaften auf einem Karren mit Holzrädern unterkam. Der Karren wurde dann von Hand gezogen und die Spritze musste noch mit Eimern gefüllt werden, dann betrieb man mit 2 Mann die Pumpe, das die Wasserschäden beim Brandeinsatz erheblich gering hielt.
Auf der Korpsversammlung am 15.04.1922 konnte die Wehr schon 40 Mitglieder zählen und es wurde für jeden eine Uniform bereitgestellt, nur die Arbeitskleidung musste selbst angeschafft werden. Am 23.04.1922 wurde die erste Übung mit der Spritze abgehalten.
Eine Musikkapelle wurde auch ins Leben gerufen, sie ist heute aber schon lange nicht mehr aktiv. Im Jahre 1933 änderte sich in der Wehr eine ganze Menge, so wurde aus dem Hauptmann der Oberführer und aus der Freiwilligen Feuerwehr Morsum wurde 1934 der Löschzug 7 der Feuerwehr Sylt mit dem Wehrführer Jonny Mathiessen, dem späteren Leiter der Landesfeuerwehrschule Harrislee. Es wurde nichts mehr beschlossen sondern es gab nur noch Verordnungen und Verfügungen von oberster Stelle, und die Übungen wurden verdoppelt. Seit der Gründung bis 1939 gab es in Morsum keinen einzigen Brand zu verzeichnen, es kam aber zu einzelnen nachbarschaftlichen Löschhilfen. Im Februar 1940 brannte dann das Anwesen von Clara Michelsen vollständig nieder, da die Pumpe kein Wasser fördern konnte. Am 04.05.1940 fand die letzte Versammlung des Löschzuges statt und das Vereinsleben kam total zum Erliegen. Lediglich die Ausbildung der in der Heimat gebliebenen Kameraden wurde stark gefördert. Obwohl Morsum kaum von Luftangriffen betraffen war, war die Angst vor Bränden durch Fliegerbomben sehr groß. Ab 01. September 1942 wurde eine ständige Bereitschaftswache während der Nächte eingerichtet. Zu diesem Zeitpunkt kamen auch die Jungen der HJ zum Einsatz, wie unser langjähriger Wehrführer Helmut Jörgensen, bereits mit 14 Jahren. 1948 gab Thomas Petersen nach 27 Jahren als Wehrführer das Amt in die Hände von Erk Lauritzen. Schriftführer und Kassenwart wurde Claas Thiessen, und Maschinist konnte sich Ludwig Jörgensen nennen. Zum Gruppenführer wählte man Hermann Postel.
Nach schweren Differenzen mit dem Kreisfeuerwehrverband gab der Wehrführer Erk Lauritzen 1952 seinen Rücktritt bekannt. Ludwig Jörgensen übernahm das Amt und Erk Lauritzen wurde sein Stellvertreter. Zum Schriftführer und Kassenwart wählte die Versammlung Carl Bohn. Gerätewart und Gruppenführer wurde Hermann Postel, zum zweiten Gruppenführer ernannte man Heinrich Thevagt. Für unentschuldigtes Fehlen zahlte man 1,- DM und der Wehrführer musste 10,- DM bezahlen, wenn er die Übungsabende nicht entsprechend abhielt. Am 18.12.1954 musste der stellvertretende Wehrführer Erk Lauritzen dann eine Versammlung einberufen, da der amtierende Wehrführer Ludwig Jörgensen zurückgetreten war. Dieses hatte zur Folge, dass der gesamte Vorstand am 08.01.1955 neu gewählt wurde, mit unterschiedlichen Dienstzeiten. Neuer Wehrführer wurde Carl Bohn, stellv. Erk Lauritzen, Schrift- und Kassenwart Ewald Sneikus, Gerätewart Hermann Postel, Fahrer Uwe Klint, Gruppenführer Erk Lauritzen und Peter Schnor, deren Stellvertreter Heinrich Thevagt und Jens Peter Petersen. Die neue Truppe musste sich gleich am 29.07.1955 bewähren, als gegen 09.50 Uhr das Wohnhaus und die Stallungen bei Gottfried Meinertz in Flammen standen. Trotz Einsatz von 5 Wehren konnten 2 Gehöfte nicht mehr gerettet werden. Ein Wermutstropfen: 2 Anwesen wurden bei den damaligen Wasserverhältnissen gehalten.
Wehrführer Carl Bohn gelang es mit Hilfe des Vorstandes die Moral in der Wehr zu verstärken, und die Beteiligung an den Übungen verbesserte sich zunehmend. Am 22.04.1956 profitierte davon auch der Landwirt Hans Thießen, zu dem die Kameraden um 10.55 Uhr gerufen wurden. Der stellv. Wehrführer Erk Lauritzen bemerkte einen Feuerschein und alarmierte gleich die Nachbarwehren mit. Brandursache war ein brennender Haufen Gestrüpp der einen Schuppen mit Reetdach in Brand setzte und die Funken das Wohnhaus und den Nachbarhof extrem gefährdeten. Beide wurden unter Wasser gehalten und gerettet. Der Bauboom machte in den folgenden Jahren auch in Morsum keinen Halt, so dass die Wasserversorgung immer unzureichender wurde. 1958 wurde eine TS 8 Trägerspritze von Magirus VW-Motor angeschafft, sie ersetzte die alte Rosenbauer und fand Platz in einem Anhänger von 1943. Da Anfang der 60 er Jahre das Telefon noch nicht weit verbreitet war, alarmierte man noch zusätzlich mit den Feuerhörnern die im ganzen Ort ihre festen Standorte hatten. Die Hornisten fuhren mit den Hörnern durch die Straßen und bliesen Alarm.
Mit einem dieser Feuerhörner alarmierte am 07.08.1958 die Frau unseres Gründungsmitgliedes Otto Ruhsert, Johanna, die Kameraden der Wehr. Das Wohn- und Wirtschaftsgebäude ihres Sohnes Richard brannte. Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen stand das Gebäude voll in Flammen. Auch wenn dieses Anwesen nicht mehr zu Retten war, so konnte man doch eine Ausdehnung auf die umliegenden Häuser verhindern. Bei diesem Einsatz waren bis auf Rantum und Hörnum alle anderen Feuerwehren der Insel Sylt vor Ort.
Einen Mittelbrand hatte die FF- Morsum am 01.08.1960 zu bekämpfen. Durch Blitzschlag hatte das Wohn- und Wirtschaftsgebäude von Cornelius Brodersen Feuer gefangen. Gemeinsam mit den Wehren aus Archsum und Keitum konnte man das Anwesen retten .
Die vergangenen Jahre mit den Großen Brandeinsätzen hat gezeigt das die Bereitschaft zur Hilfe und Rettung wieder voll im Sinne der Kameraden war.
1963 war für die Feuerwehr Morsum das Jahr der Neuerungen, so konnte doch tatsächlich ein neues Löschfahrzeug angeschafft werden. Die Wehr erhielt einen Ford 1000. Dennoch gab es wieder Probleme, diesmal seitens des Gerätehauses, welches dringend renoviert werden musste. Auch die Löschwasserversorgung ließ wieder zu Wünschen übrig.
Im November 1964 tritt Wehrführer Carl Bohn nach 10- jähriger Amtszeit aus gesundheitlichen Gründen zurück. Da sich kein Kamerad für dieses Amt bereit erklärte, ernannte Amtswehrführer Glauth den Kameraden Ludwig Jörgensen erneut zum Wehrführer. Mit Carl Bohn verschwand auch gleichzeitig die Harmonie in der Wehr, die Ludwig Jörgensen nicht wieder hergestellt bekam.
Am 11.03.1966 wird dann wieder ein, bis auf den Wehrführer, neuer Vorstand gewählt. Stellv. Wehrführer wird Erk Lauritzen, Schrift- und Kassenwart John Max Lorenzen, Gruppenführer Helmut Jörgensen und Peter Schnor deren Stellvertreter Hermann Postel und Peter Jessen. Zum Gerätewart ernennt man Helmut Christiansen.
Drei Monate später, am 17.06.1966 schlägt bei einem Gewitter der Blitz in den Giebel des Gehöftes von Dr. Knickmann ein. Die Alarmierung erfolgte über die 3 neuen Sirenen um 19.20 Uhr. Gemeinsam mit den Wehren aus Archsum und Keitum wurde der Brand in 2 1/2 Stunden gelöscht. Die Brandruine wurde abgerissen und an gleicher Stelle ein neues Gehöft im Friesenstil errichtet. Nach dem Tod des Stellvertretenden Wehrführers Erk Lauritzen übernahm dann am 29.04 1967 der Gruppenführer Helmut Jörgensen das Amt und prägte dann ab 1970 unsere Wehr so wie sie heute noch ist: Immer und jederzeit hilfsbereit, einsatzbereit und gut ausgebildet.
Besonderes Highlight in der Vergangenheit der Wehr war, als am 18.06.1967 das neue Gerätehaus übergeben wurde. Dieses Gerätehaus war für uns schon zukunftsweisend und hatte bereits 2 Fahrzeugboxen, eine Werkstatt und einen Unterrichtsraum. Blieb nur zu hoffen, dass die leere Box bald mit einem neuen modernen Tanklöschfahrzeug bestückt wird, was sich etwa 3 Jahre später realisieren ließ.
Durch wohlgemeinte Spenden aus der Dorfgemeinschaft und angestiegener Zahl der passiven Mitglieder konnte dann 1968 aus eigener Kasse ein langersehnter Wunsch erfüllt werden: Die eigene Fahne. Am 06. Juli war es dann soweit. Um 14.00 Uhr versammelten sich Kameraden und Abgeordnete der Nachbarwehren und örtlichen Vereinen vor dem neuen Gerätehaus zur Weihung der neuen Fahne. Mit Begleitung der Wenningstedter Blaskapelle wurde die Fahne den Morsumern durch einen Umzug durchs Dorf vorgestellt.
Als nächsten Höhepunkt der Wehr sollte sich dann der 21.07.1969 herausstellen. Durch die immer üppiger werdende Bebauung des Dorfes mit überwiegender Weichbedachung in Teilen des Ortes ohne jede Löschwasserversorgung, hielt die Gemeinde es für bitter nötig und schaffte ein TLF 16 an. An diesem Tage war es soweit. Das Fahrzeug im Wert von 78.000 DM wurde der Wehr übergeben. Damit wurde die Truppe schlagkräftig und dieses machte sich besonders in der Dienstbeteiligung bemerkbar.
Am 10.06.1969, kurz vor Lieferung des TLF 16, brannte in den Mittagsstunden das Reetgedeckte Haus von Wolfram Fietze vollständig nieder. Bereits 7 Minuten nach der Alarmierung war das TSF mit der TS an der Brandstelle. Die Wehren aus Archsum und Keitum wurden geordert und übernahmen die Brandsicherung der Nachbargebäude. Die Löschwasserversorgung war sehr schwer, da sich in 400 Meter und in 500 Meter Entfernung jeweils die nächsten Bohrbrunnen befanden.
Durch den Zusammenschluss der Gemeinden Tinnum, Keitum, Archsum und Morsum zur Großgemeinde Sylt- Ost stand auch wieder eine Neuerung für die FF- Morsum an. So wurde sie zur Ortswehr der Gemeindefeuerwehr Sylt- Ost mit einem Ortswehrführer. Am 25.06.1970 stellte der Wehrführer Jürgensen aus Altersgründen seinen Posten zur Verfügung. Zu seinem Nachfolger wurde der stellv. Wehrführer Helmut Jörgensen gewählt. Dessen bisherigen Posten übernahm John Max Lorenzen, Schriftführer wurde Heinz Werning. Als Generalprobe des neuen Wehrführers galt es ein am 31.08.1970 um 02.50 Uhr brennendes Weichdachhaus zu löschen und die umliegenden Anwesen zu schützen. Dies konnte nicht ohne nachbarschaftliche Hilfe der Wehren aus Archsum und Keitum geschehen. Das Brandobjekt wurde Opfer der Flammen aber die Anlieger konnten gehalten werden. Ab 1971 kamen die ersten Funkgeräte, um unter den Wehren die Verständigung zu verbessern. Auch die neuen vom Gerätehaus auslösbaren Alarmsirenen wurden zu der Zeit installiert. Als einziges Sorgenkind blieb weiterhin die Löschwasserversorgung, was wir am 13. 07. 1976 bei Großfeuer Paulsen/Johannsen bitter zu spüren bekommen sollten.
Durch Schweißarbeiten unter dem Reetdach des Simonshofes gab es am 01.07.1970 den nächsten Großbrand in Morsum. Um 12.45 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert und bereits 12.47 Uhr waren die ersten Kräfte mit der TS 8 und dem TLF 16 vor Ort. Durch starken Nordwestwind entwickelte sich starker Funkenflug, der die Nachbarhäuser akut gefährdete. Durch die Nähe des Löschteiches in Kleinmorsum konnte schnell Wasser an die Brandstelle gefördert werden, durch die Trockenheit des Sommers konnte man aber nur noch die Ruine ablöschen, zu Retten gab es hier nichts mehr. Die beiden Tanklöschfahrzeuge aus Morsum und Keitum übernahmen den Schutz der Nachbarschaft und konnten Szenen wie bei Gottfried Meinertz verhindern. Kein anderes Gebäude wurde beschädigt.
Am Spätnachmittagdes 09. Juli 1976 ertönte die Alarmsirene über Morsum. Lucia und Ingwer Paulsen entdeckten an der Ostseite ihrer reetgedeckten Scheune ein Feuer das sich schnell ausbreitete. Um 17.50 Uhr wurde die Wehr alarmiert. Sofort wurde Großalarm auch für die Nachtbarwehren ausgelöst. Sämtliche Tanklöschfahrzeuge wurden angefordert, weil bekannt war, dass die Wasserversorgung auf Liiger Wall sehr problematisch ist. Um 17.53 Uhr war unser TLF 16 und das TSF mit der TS 8 zur Stelle. 10 Minuten nach der Alarmierung waren die Kameraden aus Archsum vor Ort und sicherten die Wasserversorgung durch ihre TS 8.
Nach weiteren 10 Minuten gingen ihnen die Kameraden aus Keitum zur Hand und es konnte so die 450 Meter lange Schlauchleitung vom Bohrbrunnen zum Einsatzort gelegt werden. Mittlerweile stand das gesamte Gebäude im Vollbrand und die ersten Tankfüllungen der 7 im Einsatz befindlichen Löschfahrzeuge verdampften nur so in der Hitze.
Trotz Wasserwand und nässen der Dachfläche des Hauses von Peter Johannsen sprangen die Flammen dort über und entzündeten dieses bis es bald vollständig brannte. Die Tanklöschfahrzeuge verloren immer wieder wertvolle Zeit, da sie an einer ca.1000 Meter entfernten Wasserstelle auftanken mussten.
An der Brandstelle wurden das Morsumer und Westerländer TLF 16 zum Pumpen bereitgestellt. Durch das LF 16 der FF Westerland konnte das Haus Schlabbrendorf mit einem Schaumteppich geschützt und gehalten werden. Bei Familie Johannsen konnten ein paar Möbel gerettet werden, die Paulsen`s verloren ihr gesamtes Hab und Gut. Die Löscharbeiten erschwerten sich noch dadurch, das man brennendes Erntegut erst mit einem Radlader eines Kameraden ins freie befördern musste um es abzulöschen. Einsatzkräfte und erforderliches Gerät waren zu Genüge vor Ort, was fehlte war „WASSER“.
1977 wurde auf Antrag unser Gerätehaus um einen geräumigen Unterrichtsraum und sanitäre Anlagen erweitert. Nun konnten wir auch schon mal eine kleine Versammlung, wie Kommando- und Festausschusssitzung in eigenen Räumen abhalten. Mit einer Kaffeetafel für die Ehrenmitgliedern wurde Richtfest gefeiert. Hieraus entstand später die bei jedem beliebte jährliche Kaffeetafel für Ehrenmitglieder und Reservisten, bei der Filmvorführungen oder auch mal Fahrten stattfinden.
Am 09.02.1979 fand dann die erste Generalversammlung unter Mitwirkung der Musikkapelle im großen Saal bei Bleicken statt. Durch die immer enger werdende Zusammenarbeit der einzelnen Ortswehren untereinander wurde auch die Zahl der geladenen Gäste immer größer, so dass der Thekenraum nicht mehr ausreichte. Auf die Art ging auch ein Teil der Gemütlichkeit vergangener Jahre zu Ende, wofür uns die Musikkapelle allerdings reichlich entschädigte.
Auf dieser Versammlung wurde Jens Uwe Petersen zum stellv. Wehrführer gewählt, nachdem John Max Lorenzen Gemeindewehrführer wurde.
Bis weit in die 50er Jahre hinein kennen wir in Morsum noch die Brandhörner mit denen die Wehrmänner oder auch die Frauen durch das Dorf liefen oder radelten und Alarm bliesen, zum teil wurde auch über Telefon und einzelnen Sirenen alarmiert, bis 1970 die Alarmsirenen zentral geschaltet wurden. Ab 1980 gab es dann auch bei uns den „Notruf 112“, und somit die zentrale Alarmierung über Funk durch die Leitstelle Husum.
Im Mai 1980 wurden die ersten Meldeempfänger angeschafft, die der einzelne Kamerad ständig bei sich trägt und auf die Art jederzeit still alarmiert werden kann, ohne dass gleich der ganze Ort in Aufruhr gerät. Bei größeren Einsätzen zählen wir auch heute noch auf unsere Sirenen, die jeden Samstag Mittag um 12.00 Uhr ihren Probelauf bewältigen.
1980 sind in der Morsumer Wehr 60 aktive Kameraden, die überwiegend mehrere technische Lehrgänge absolviert haben. 9 Mitglieder sind in der Ehrenabteilung und 205 passive Mitglieder sind aufgeführt.
5 1/2 Jahre nach den Januarfluten hielt uns dann am 24. und 25. November 1981 eine sehr schwere Sturmflut in Atem. Vom Katastrophenstab des Kreises Nordfriesland wurden die Feuerwehren zum Einsatz am Nössedeich befohlen. Um 9.00 Uhr sind die ersten Kameraden zur Beobachtung auf dem Deich. Der Wind wehte in Orkanstärken aus Südwest und das Wasser stand 4 Stunden vor Hochwasser am Deichfuß. Für Sylt wurde Katastrophenalarm ausgelöst. Gegen 11 Uhr schlagen dann die ersten Wellen in Höhe Katrevell über den Deich und beschädigen die Innenberme. Eine Stunde später ist Wasserübertritt auf der gesamten Deichlänge zu sehen. An mehreren Stellen des Deiches ist mit einem Durchbruch zu rechnen. Die Kameraden auf und unmittelbar neben dem Deich befinden sich in höchster Gefahr, für die tiefergelegenen Ortsteile wird eine Evakuierung vorbereitet. Die Löcher im Deich waschen schnell aus und die Böschung sackt teilweise ab, mit Sandsäcken stehen Kameraden und Bundeswehrsoldaten den tosenden Wassermassen gegenüber.
Vor Eintreten des Nachthochwassers können die Bruchstellen gestopft werden. Der Sturm flaut deutlich spürbar ab, gegen 1 Uhr Nachts wird der Deich noch mal abgelaufen und keine neuen Schadensstellen gefunden. Um 1.30 Uhr endet der Einsatz für 34 Kameraden der FF Morsum, die sich rund um die Uhr bewährten.
1983 wurde der mittlerweile 21 Jahre alte Ford mit Anhänger durch ein neues LF 8 mit Vorbaupumpe ersetzt. Am 26.10. fuhr der Wehrführer, sein Stellvertreter und der Gerätewart nach Giengen um von dort das LF 8 abzuholen.
Der alte Ford konnte noch für 1000,00 DM verkauft werden, die TS aus dem Anhänger fand im Heck des neuen Fahrzeuges Platz. Zur Fahrzeugübergabe am 14.01.1984 wurden der Bürgermeister, der Feuerschutzausschuss, der Amt- und Gemeindewehrführer sowie die Wehrführer der Nachbarwehren mit ihren Stellvertreter geladen. Nach dem Antreten der Mannschaft folgte die Schlüsselübergabe und die Grußworte der Gäste. Mit Gulaschsuppe und dem einen oder anderen Getränken klang dieser Tag dann gemütlich aus. Mit dem TLF 16 und dem LF 8 mit TS verfügten wir über das Gerät für drei Gruppen.
Nachdem unsere Klapptore durch Rolltore ersetzt wurden, waren 1988 dann Renovierungsarbeiten am Gerätehaus fällig. So wurde in Eigenleistung der alte Estrichboden durch Klinkerfliesen ersetzt und die Heizkörper erneuert. Danach strich man noch die unteren Wandbereiche neu. Im Außenbereich wurden Bäume und Sträucher angepflanzt. Jahrelang wurde gewässert und Unkraut gehackt bis die Anpflanzung Fuß fasste.
Ebenfalls 1988 wurde für die stillgelegte TS 8/8 von der Gemeinde für DM 13.000,00 eine neue mit Starter angeschafft. Damit entfiel das lästige Ankurbeln des Motors. Für DM 3.000,00 wurde noch ein Unterflurhydrant angeschafft, so dass wir nun über 75 Unterflurhydranten, 2 Bohrbrunnen und 4 Feuerlöschteiche im Ort verfügen.
Unser Wehrführer Helmut Jörgensen, inzwischen 18 Jahre in diesem Amt, stets ausgeglichen und hochmotiviert verstand er es der Wehr auch über die Grenzen Sylt-Osts ein hohes Ansehen zu verschaffen. 1989 sieht er von einer erneuten Kandidatur ab, da er in der nächsten Dienstzeit die Altersgrenze erreicht. Zum Nachfolger wird mit zwei Gegenstimmen der bisherige Stellvertreter Jens Uwe Petersen gewählt. Als Stellvertreter konnte Meinert Klint sich gegen Marcel Fuchs durchsetzen. Anschließend wird Marcel Fuchs zum Gruppenführer gewählt. Auf der Versammlung war man sich dann sofort einig und ernannte Helmut Jörgensen zum Ehrenwehrführer. Mit 60 aktiven, davon 7 Reservisten, 7 Ehrenmitglieder und 193 passiven Mitgliedern gingen wir dann in die 90er Jahre. Die erste Umstellung war, das der Sylter Hof Ende des vergangenen Jahres geschlossen wurde und wir somit im neuen “ Muasem Hüs “ unsere Versammlungen und Feuerwehrbälle abhalten mussten.
Am 21.11.1991 um 13.31Uhr wurde die FF Morsum zu einem Wohnungsbrand am Campingplatz gerufen. Die Wohnung von Walter Glindmeier im Westen des Reetdachhauses brannte. Es wurde sofort Sirenenalarm gegeben und die Feuerwehren aus Archsum, Keitum, Tinnum und Westerland mit angefordert. Mit Atemschutz ausgerüstet versuchten 2 Trupps den Brand von innen unter Kontrolle zu bringen, das Feuer hatte sich aber schon durch die Decke bis zum Reetdach durchgefressen. Mit Schlagmessern und einer Motorsäge konnte eine Schneise ins Reet geschlagen werden um das Gebäude zu 2/3 halten. Der unausgebaute Dachboden ermöglichte einen Innenangriff, so dass nach 3 Stunden das Feuer unter Kontrolle war. 18 Kameraden waren zeitweilig unter Atemschutz und die Drehleiter aus Westerland erfüllte ihren Zweck einwandfrei.
Als der Einsatz fast beendet war, bemerkte man, dass in dem angrenzenden Wirtschaftstrakt etliche Wohnwagen mit Gasflaschen standen, und somit eine Katastrophe verhindert wurde. Niemand wurde bei dem Einsatz verletzt. Eingesetzt waren 3 TLF 16, 1 TLF 8, 4 LF 8 und die DLK 23/12 aus Westerland.
Das TLF 16, unser Stolz der 60er, war inzwischen das älteste Löschfahrzeug auf Sylt. Mit seinen 23 Jahren tat es zwar noch seinen Dienst aber das Alter machte sich zunehmend bemerkbar. Die Gemeinde entschloss trotz knapper Haushaltsmittel ein neues Fahrzeug anzuschaffen. Es wurden Löschfahrzeuge der Firmen Ziegler und Schlingmann vorgeführt. Man entschied sich für ein LF 16/12 mit 1600 L Wassertank der Firma Ziegler. 6 Kameraden vom Vorstand fuhren am 12.07.1995 nach Giengen um das Fahrzeug abzuholen. Am Nachmittag des 14.07.1995 wurden sie gebührend von den Nachbarwehren an den Bahnübergängen empfangen. Am 11. August wurde in einer kleinen Feierstunde rund ums Gerätehaus der Schlüssel übergeben. Das alte TLF 16 wurde nach Keitum verlegt.